Am 11.8.2019 sind wir tatsächlich endlich losgefahren, sonntags um 12.30, aber erstmal nur bis Schwetzingen, um uns noch von Hubert und Anneliese zu verabschieden. Zehn Tage später als geplant, aber dafür das Haus picobello hinterlassen und, so denke ich, bedacht gepackt, auch wenn wir sehr viel Gepäck, Alex knapp 50 kg und ich knapp 30 kg, dabei haben! Aber für ein Jahr braucht man ja auch so einiges. Am schwersten ist bei mir der Kulturbeutel und bei Alex das Werkzeug. In Speyer haben wir dann Kaffee getrunken und kamen an diesem ersten Tag fast bis Germersheim. Kurz nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, regnete es dann für die nächsten Stunden, kein schöner Anfang! So ging es dann weiter am nächsten Tag am Rhein entlang, bis wir unser erstes Wochenende in Überlingen am Bodensee verbrachten, wo wir von Alex Bruder Christoph und seiner Freundin Eva liebevoll umsorgt wurden, das Zelt nochmal ändern lassen und uns so auch von Alex Familie verabschieden konnten.
Ein schwerer Schlag war für uns in diesen Tagen zu erfahren, dass Klaus, der uns kurz vorher noch das Zelt in langer Arbeit umgenäht hatte, vollkommen unerwartet gestorben ist. Ein so lieber Mensch, so unnötig gestorben! Ich wünsche ihm nur, dass es ihm gut geht, da wo er jetzt ist!
Wir konnten es noch gar nicht so recht glauben, dass wir wirklich unterwegs sind. Immer nur durch Deutschland mit dem Rad ist irgendwie seltsam, wie eine längere Radtour, allerdings mit schmerzendem Hintern vom Sattel und heftigem Muskelkater, schließlich waren unsere Etappen immer so um die 60 bis 65 km lang und besonders trainiert waren wir nicht. So ging es also weiter vom Bodensee auf den Donauradweg, die Etappen wurden länger und die Donau sah eher aus wie ein Bach, als wie ein Fluss. In diesen ersten Tagen war es abends immer kalt und an 10 von 12 Tagen hat es immer mal wieder geregnet, einmal den ganzen Tag und die ganze Nacht und wir waren klitschnass. Wo bleibt da der Spaß, habe ich mich gefragt? Und wo der Urlaub? Na ja, zumindest waren wir jeden Tag auf dem Campingplatz und hatten abends eine warme Dusche. Einen sehr schönen Platz hatten wir dann in Vilshofen mit sonnigem Wetter und einer Wiese fast für uns allein, hier blieben wir für zwei Nächte, wieder ein Wochenende, 24.-25.8, der zweite Geburtstag unseres Enkels Karlo und letzter Tag in Deutschland, nach 800 km. Getrübt wurde dieser Aufenthalt von jungen Erwachsenen Bayern, die die ganze Nacht vollkommen besoffen direkt neben uns gefeiert haben und dies trotz mehrmaliger Aufforderung, auch von anderen Campern, nicht lassen wollten. Man trifft schon sehr verschiedene Leute auf den Campingplätzen, aber auch auf dem Donauradweg, der leider auch ein ziemlicher Touristentrampelpfad ist, wenn auch teilweise mit wunderschöner Natur und beeindruckenden Städten, wie z.B. Ingolstadt, Regensburg, Passau u.a.