Kathmandu, Nepal 1

Wir beantragen das Visum „on arrival“ , was einige Zeit in Anspruch nimmt und gehen dann mit unserem Gepäck nach draußen, hier ist es kalt und die Luft auch nicht besonders sauber. Wie verabredet holt uns Mhindup ab, ein Bekannter von Alex Freund und bringt uns zu seinem Haus. Die Fahrt dorthin ist schon abenteuerlich, unsere Fahrradkartons wurden kurzerhand auf dem Dachgepäckträger des Minibusses festgezurrt und nun geht es über Straßen mit tiefen Schlaglöchern durch wilden Verkehr zum Glück etwas außerhalb den Berg hinauf. Die Häuser hier sind recht offen gestaltet, mit Treppenaufgängen im Freien und bevor man sie betritt, zieht man die Schuhe aus, so läuft jeder hier dann barfuß, trotz Temperaturen um die fünf Grad. Wir bekommen ein warmes Abendessen und verzichten auf die kalte Dusche, denn leider haben wir keine Heizung im Zimmer. Mit unseren Schlafsäcken und den zur Verfügung stehenden Decken verbringen wir eine kalte Nacht und stellen fest, dass es am Morgen Bodenfrost hat. Mhindup nimmt uns mit zu der Einrichtung für körperlich eingeschränkte Menschen, die er leitet und die durch Spendengelder aus Deutschland u.a. finanziert wird. Momentan werden dort zehn Kinder gefördert, vor dem Erdbeben waren es wohl wesentlich mehr. Mhindup fährt mit uns in die Stadt und hilft Alex einen Rucksack günstig zu erstehen, den er für die Weiterreise braucht, ich kann mir einen leihen. Anschließend zeigt uns Mhindup den großen Stupa (buddhistisches Bauwerk, das Ziel buddhistischer Pilger ist) von Kathmandu, den Boudhanath, der durch das Erdbeben beschädigt, aber danach wieder aufgebaut wurde. Der Stupa und auch der Platz drumherum strahlen eine friedliche und faszinierende Stimmung aus, auch wenn in den historischen Gebäuden jede Menge Touristenshops und Cafés untergebracht sind. Weihrauch, Blumen, Kerzen und buddhistische Gebetsfähnchen im Wind runden das Bild des Stupa ab. Von dort laufen wir gemeinsam zu Mhindups Haus zurück, essen zu Abend, packen unsere Sachen und verbringen eine weitere kalte Nacht in unserem Zimmer, die Fahrräder lassen wir im Nebenraum in den Kartons verpackt zurück, ebenso all unsere Radtaschen. Am nächsten Tag geht es frühmorgens dann nur mit unseren Rucksäcken bepackt wieder zurück an den Flughafen. Das Einchecken geht schnell, aber leider wird unser Flug nach Neu-Delhi wegen dem Nebel und dem Smog dort immer wieder verschoben, da das Flugzeug gar nicht starten kann. Um 14 Uhr heißt es dann, dass es endlich losgeflogen sei und so können wir um 15.30 anstatt um 10.30 aufbrechen. In Neu-Delhi ist es kalt und sehr voll, wir ergattern den Shuttle zum Terminal 3 und fahren eine halbe Stunde durch die Stadt. Dort angekommen, erklären wir der Frau am Schalter der Fluglinie IndiGo, dass wir aufgrund der Verspätung unseres Fluges den Weiterflug nach Goa verpasst haben. Ja, es tue ihr leid uns sagen zu müssen, dass wir erst am nächsten Tag weiterfliegen könnten….na, toll. Es dauert zwei Stunden in eisiger Kälte (die Wartehalle ist nicht geheizt, man hätte sonst nie solche Temperaturen), bis wir (und sieben weitere Personen) in zwei Taxis (natürlich erwischen wir wieder einen ziemlich durchgeknallten Fahrer, der nicht davor zurückschreckt falschrum in eine vierspurige Einbahnstraße einzufahren, um diese dann kurzerhand zu überqueren, weil er auf die andere Seite muss) zum Hotel gebracht zu werden. Wir bekommen ein schmuddeliges ungeheiztes Zimmer und ich bin mittlerweile sehr wütend über diese schlechte Organisation. Nach einem späten Abendessen und einer heißen Dusche schlafen wir sechs Stunden, um abermals mit dem Taxi zum Flughafen gebracht zu werden. Diesmal verläuft zu unserer Erleichterung alles reibungslos und wir kommen um 14 Uhr an Sylvester in Goa an. Als wir das Flughafengebäude verlassen, wird der Eingang von vielen Menschen mit verschiedensten Anliegen umringt. Namens- oder Hotelschilder werden hochgehalten, Taxifahrer werben um Mitfahrt, Angehörige empfangen Familienmitglieder. Und es ist sehr sehr heiß, was wir in unseren Winterklamotten entnervt feststellen, aber natürlich wussten.
Bei Mhindup
Bei Mhindup
Räucherwerk, nicht stäbchenweise
Himalaya

Eine Antwort auf „Kathmandu, Nepal 1“

  1. Mal wieder sehr schön und interessant !!! Freue mich schon auf weitere Berichte. Ganz viele Küsschen und Umarmungen 🙂
    Yasmin

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